Skip to main content
  • Peak Oil - das Erdölfördermaximum

Wie abhängig ist die Schweiz vom Erdöl?

Erdöl ist die mit Abstand wichtigste Primärenergiequelle für die Schweiz, auch wenn mehr über Atomkraft, Sonnenenergie oder Wasserkraft geschrieben und debattiert wird. Der Verbrauch von Erdöl, hat vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr stark zugenommen.

Endenergieverbrauch nach Energieträger
Tausend Terajoules

Veröffentlicht am              27.08.2021
Dargestellter Zeitraum    1910-20
Herausgeber                      Bundesamt für Statistik
Copyright                            Bundesamt für Statistik
Nutzungsbedingungen     OPEN-BY-ASK
Thema                                 Energie
BFS-Nummer                      gr-d-08.02.01.01.01-ind
Quelle(n)                              Bundesamt für Energie

Seit 1950 hat sich der Endenergieverbrauch der Schweiz rund verfünffacht, wobei seit ungefähr der Jahrtausendwende eine Stabilisierung zu beobachten ist – die jährlichen Schwankungen sind hauptsächlich witterungs- bzw. heizungsbedingt.
2020 belief sich der Endenergieverbrauch auf rund 747 400 Terajoules.

Der stark zunehmende Energiebedarf in den 1950er- und 1960er-Jahren ging mit dem Aufkommen von Erdölprodukten einher, die nach und nach die zuvor dominierende Kohle ersetzten. Der Höhepunkt wurde zu Beginn der 1970er-Jahren erreicht, als Erdöl einen Anteil von gegen 80% des Energieverbrauchs ausmachte. Seither haben Elektrizität, Erdgas, Holz und weitere Energieträger an Bedeutung gewonnen.

2020 wurden rund 59% des Energiebedarfs durch fossile Energieträger gedeckt. Bei deren Verbrennung wird u.a. CO2 freigesetzt, das als Treibhausgas den natürlichen Treibhauseffekt verstärkt und dadurch Einfluss auf das Klimasystem hat. Vermindern lassen sich CO2-Emissionen beispielsweise durch Verhaltensänderungen, verbesserte Energieeffizienz oder die Umstellung auf CO2-ärmere Technologien.

Gemäss Energiekonten des BFS war die Wirtschaft 2019 für rund 2/3 des Energieverbrauchs verantwortlich, wobei der Industriesektor, gefolgt vom Dienstleistungssektor die grössten Anteile ausmachten.
Die Haushalte nutzten rund 1/3 der Energie: 12% für Verkehrs- und 20% für Heizungs- bzw. übrige Zwecke.

Zwischen 2000 und 2019 ist der Energiebedarf der Wirtschaft insgesamt um 3% angestiegen. Derjenige der Haushalte ist um 3% gesunken, wobei dies insbesondere auf den Verbrauch für Heizungs- bzw. übrige Zwecke zurückzuführen ist.

Quelle:  Bundesamt für Statistik / bfs.admin.ch /    



Die Gefahr eines zukünftigen Mangels an Strom („Stromlücke“) wird heute schon im politischen und volkswirtschaftlichen Rahmen diskutiert. Weniger debattiert wird dagegen die Problematik der zukünftigen Verfügbarkeit von Erdöl und Erdgas, obwohl zwei Drittel des Endverbrauchs von fossilen Energieträgern bereitgestellt wird und weniger als ein Viertel durch Elektrizität. Ausserdem produziert die Schweiz selber kein Erdöl. Unser Öl wird aus Ländern wie Kasachstan, Aserbeidschan, Libyen, Algerien und Nigeria importiert. Diese Länder haben ihren nationalen Peak Oil bereits überschritten. Angesichts eines stagnierenden und in absehbarer Zeit rückläufigen globalen Erdölangebots dürften sich Konkurrenz und Konflikte um diese Reserven zusehends verschärfen.