• Peak Oil - das Erdölfördermaximum

ERoEI "Energie Return On Energy Invested" (EROi) / Erntefaktor

Bei dieser Berechnung wird hinterfragt: Wieviel Energie muss z.B. in einer Ölförderanlage oder in das gesamte Förder- system investieren werden, um eine Energie-Einheit Öl zu fördern? Also wie hoch ist der energetische Erntefaktor.

Zum Anfang der Erdölförderung konnte man ein Fass in den Wüstensand stellen und das Erdöl lief kontinuierlich hinein. Es brauchte nur noch transportiert werden. Heisst, der EROI war 1:100, und war ein sehr attraktives Verhältnis, bei dem noch 99 Fass übrig blieben.

 Doch im Laufe der Zeit, musste immer tiefer und immer öfters gebohrt werden. Die Quellen mussten auch immer aufwendiger erschlossen werden. Das Verhältnis sank auf 1:20 und tiefer. Beim Ölschiefer liegt das Verhältnis bei mittlerweile 1:5 oder gar 1:2. Das heisst, es muss immer mehr Energie hineingesteckt werden um eine Energieeinheit zu ernten.

Bei einem Verhältnis von unter 1:3 lohnt sich der Aufwand einfach nicht mehr. Egal wie hoch der Preis ist.

Prof. Dr. François Cellier schreibt in seinem Buch: „Mich persönlich würde es sehr erstaunen, wenn die Schweiz 2035 noch einen Tropfen Erdöl erhalten wird und ich wäre nicht sonderlich verblüfft, wenn das Erdölzeitalter in der Schweiz um das Jahr 2025 herum ein jähes Ende findet.“

Buchbeschreibung: Lottogewinn fossile Brennstoffe von Anita Niederhäuser - hier weiterlesen    pdf 


ERoEI und Landwirtschaft

Was vielen heute nicht mehr bewusst ist: Wo früher z.B. die Landwirtschaft einen energetischen Beitrag geleistet hat -> Produktion von mehr Nahrungskalorieren als eingesetzt - ist dies heute nicht mehr der Fall. Heute werden 10 (oder mehr) meist fossile Kalorien in Form von Öl, Kohle oder Gas eingesetzt um eine Kalorie Nahrung zu erzeugen, zu verpacken und (teils gekühlt) zum Verbraucher (oft über grosse Strecken) zu transportieren. Durch die Steigerung der Komplexität wurde hier zwar ein grösseres Angebot an Nahrung mit weniger Einsatz von Menschen möglich - jedoch zum Preis das der externe Energieeinsatz deutlich gestiegen ist. Nichts anderes ist es z.B., wenn man Brennholz mit grossen Maschinen erntet, spaltet und über lange Strecken zum Verbraucher transportiert.
Mit jedem zusätzlichem Einsatz von externen Energie zur Produktion mag zwar die Effizienz der Produktion steigen - jedoch sinkt der effektive ERoEI (energetische Netto-Beitrag) des Brennholz.